13.11.2015

Veranstaltungstipp

Julius Hirsch. Nationalspieler. Ermordet.   ++ Vortrag von Werner Skrentny (Journalist und Buchautor) ++ Am 17.11. um 19 Uhr im Erinnerungsot Topf & Söhne


 

Foto: © Verlag Die Werkstatt GmbH

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde des Erinnerungsortes,

Der 1892 in Baden geborene Julius Hirsch war einer der besten Stürmer seiner Zeit. 1911 wurde er zum ersten Mal in die Nationalmannschaft berufen, 1912 vertrat er Deutschland bei den olympischen Spielen in Stockholm.

In der Fußballwelt, die die Erinnerung an ihre großen Helden gerne feiert, war Julius Hirsch lange vergessen. Denn Julius Hirsch war deutscher Jude. Er wurde 1943 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Als ehemaliger Frontsoldat im Ersten Weltkrieg, in dem er seinen Bruder verlor, konnte er sich eine Vernichtung durch die Nationalsozialisten nicht vorstellen. Deutschland war seine Heimat, hier lebten seine nichtjüdische Frau und die gemeinsamen Kinder. Deshalb emigrierte er nicht.

Heute ist die Erinnerung an Julius Hirsch ein wichtiger Anstoß, gegen jede Form der Diskriminierung im Sport zu kämpfen. Mit dem vor zehn Jahren erstmals ausgelobten Julius-Hirsch-Preis zeichnet der DFB jährlich Initiativen, Vereine und Einzelpersonen aus, die sich gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus engagieren.

Als ein Höhepunkt im Begleitprogramm zu unserer Sonderausstellung Kicker, Kämpfer, Legenden – im deutschen Fußball stellt am Dienstag, den 17. November, um 19 Uhr der Journalist und Autor Werner Skrentny sein Buch " Julius Hirsch. Nationalspieler. Ermordet" vor, dem jahrelange Recherchen zugrunde liegen. Werner Skrentny setzt dem Menschen Julius Hirsch ein Denkmal und gibt dem Fußball ein bedeutendes Stück seiner Geschichte zurück, denn ohne die Leistung und die Sportleidenschaft deutscher Juden wäre der Fußball nicht das, was er heute ist.

Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung sowie zu einem Besuch der Ausstellung ein. Sie ist noch bis 31. Januar Di-Do 10-18 Uhr im Erinnerungsort zu sehen, Führungen und Projekte, bei denen es auch um das Schicksal von Julius Hirsch geht, können gerne bei uns gebucht werden.

Die Veranstaltung und die Führungen und Projekte sind kostenfrei. Spenden sind willkommen